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Ergebnisse der Bürgerumfrage: So denken die Nittenauer
Mit großer Beteiligung und vielen spannenden Rückmeldungen hat die Stadt Nittenau ihre erste umfassende Bürgerumfrage ausgewertet. 735 Bürgerinnen und Bürger haben sich beteiligt, ein starkes Zeichen für gelebte Mitbestimmung und lokales Interesse. Mit einer Gesamtbewertung von 3,26 von 5 Punkten liegt Nittenau über dem Durchschnitt vergleichbarer Kommunen (3,15). Besonders in den Bereichen Verwaltung, Kultur und Lebensqualität schneidet Nittenau positiv ab.
Gleichzeitig zeigt die Umfrage aber auch deutlich auf, wo es Verbesserungspotenzial gibt: vor allem bei Straßen, öffentlichem Nahverkehr und Wohnraum.
Erster Bürgermeister Benjamin Boml bedankt sich bei allen Teilnehmenden und betont: „Die Ergebnisse sind eine wichtige Grundlage für unsere künftige Arbeit. Sie zeigen, wo wir auf dem richtigen Weg sind und wo wir gezielt nachsteuern müssen.“
Lebensqualität: Nittenau als liebenswerter Wohnort mit Entwicklungspotenzial
Die wichtigste Frage für viele: Wie gerne lebt man in Nittenau? Die Bewertung fällt eindeutig aus: Mit 4,03 Punkten liegt die Einschätzung des Wohnortes auf einem erfreulich hohen Niveau. Die allgemeine Lebensqualität wurde mit 3,42 Punkten beurteilt, auch hier schneidet Nittenau besser ab als vergleichbare Kommunen.
Positiv zu werten ist auch die Einschätzung der Entwicklung der Lebensqualität: Mit 3,02 Punkten liegt Nittenau deutlich über dem Vergleichswert. Viele Bürgerinnen und Bürger sehen also, dass sich in ihrer Stadt etwas bewegt.
Etwas differenzierter fällt die Bewertung der Ortsverbundenheit aus: Mit 3,54 Punkten liegt Nittenau unter dem Schnitt. Das kann mit der zunehmenden Größe der Stadt zu tun haben, kleinere Orte schneiden hier meist besser ab.
Bürgermeister Boml sieht darin einen Arbeitsauftrag: „Wir werden noch mehr Gelegenheiten schaffen, bei denen Menschen sich einbringen und vernetzen können, wie zuletzt bei der Beteiligung zur Spielplatzgestaltung.“
Auch das Sicherheitsgefühl wurde mit 3,27 Punkten eher zurückhaltend bewertet, obwohl objektive Daten wie die Kriminalstatistik ein anderes Bild zeigen. Die Stadt ist deshalb bereits mit der Polizeistation in Nittenau im Austausch, um die Öffnugnszeiten zu verbessern und ist gemeinsam mit der Polizei im an der Einführung einer Sicherheitswacht, um die Präsenz vor Ort zu erhöhen und das subjektive Sicherheitsgefühl zu stärken.
Auch wurde in der Befragung unter anderem ein Migrationsbeirat gefordert, um die Hemmschwelle zu senken. Dieser Vorschlag wird aktuell geprüft
Infrastruktur: Viel Lob für Einkaufsmöglichkeiten, Handlungsbedarf beim ÖPNV
Der Zustand von Straßen, Gehwegen und Radwegen wurde mit 2,62 Punkten bewertet. Ein Wert, der immerhin noch über dem Schnitt liegt. Bürgermeister Boml kommentiert: „Wir wissen, dass hier noch viel zu tun ist.“ Besonders erfreulich: Der Breitbandausbau wurde mit 3,22 Punkten bewertet, ebenfalls über dem Vergleichswert. Viele Bürgerinnen und Bürger erkennen offenbar die Fortschritte der vergangenen Monate
Die Einkaufsmöglichkeiten schneiden mit 3,75 Punkten besonders stark ab. Die gute Nahversorgung wird in den Kommentaren gelobt und unterstreicht die Bedeutung des lokalen Handels.
Weniger gut sieht es bei den Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten aus (2,64 Punkte). Besonders junge Menschen äußerten in Kommentaren den Wunsch nach Treffpunkten und Aktivitäten. Die neue Jugendsozialarbeiterin der Stadt wird hier gezielt neue Impulse setzen, Veranstaltungen für Jugendliche anbieten und für die regelmäßige Öffnung des JuNits sorgen.
Deutlich unter dem Schnitt liegt die Bewertung des öffentlichen Nahverkehrs mit 2,22 Punkten. Auch wenn es bereits Angebote wie das BAXI oder das 50/50-Taxi gibt, scheint deren Bekanntheit oder Zugänglichkeit nicht ausreichend. Die Stadt wird gemeinsam mit dem Landratsamt hier an Verbesserungen und einer besseren Kommunikation arbeiten.
Kultur: Nittenau lebt kulturell, Bürger schätzen Veranstaltungen
Der Bereich Kultur wurde von den Befragten überraschend positiv bewertet. Mit 3,70 Punkten liegt der Stellenwert von Kultur deutlich über dem Schnitt. Auch die Informationen über Veranstaltungen (3,57 Punkte) und die kulturellen Angebote insgesamt (3,27 Punkte) werden überdurchschnittlich gut wahrgenommen.
Viele der offenen Kommentare spiegeln den Wunsch wider, mehr Veranstaltungen in der Regentalhalle sowie Open-Air-Events auf der Angerinsel durchzuführen. Diese Impulse werden von der Stadt bereits aufgenommen und auf ihre Umsetzbarkeit geprüft.
Demografie & Wohnen: Wohnraum bleibt große Herausforderung
Der Zugang zu Gesundheitsdiensten (3,30) sowie Angebote für ältere Menschen (3,34) und die Kinderbetreuung (3,46) wurden gut bewertet. Hier zeigt sich, dass Nittenau über eine solide soziale Infrastruktur verfügt, nicht zuletzt dank aktiver Akteure wie dem Seniorenbeirat oder den Trägern der Kindertagesstätten.
Kritisch sehen die Bürgerinnen und Bürger allerdings die Wohnraumsituation. Sowohl die Verfügbarkeit (2,97 Punkte) als auch der Zustand (2,74 Punkte) schneiden schwächer ab. Die Stadt und der Stadtrat arbeitet derzeit an einem neuen Flächennutzungsplan, der gezielt Potenziale für Wohnraum für Familien, barrierefreies Wohnen, aber auch für mehrgeschossige Gebäude, ausweisen soll.
Verwaltung: Freundlich, effizient und digital auf dem Vormarsch
Besonders erfreulich: Der Bereich Verwaltung wurde durchweg positiv bewertet. Die Freundlichkeit der Mitarbeitenden erreichte einen Spitzenwert von 3,83 Punkten, auch Effizienz, Erreichbarkeit und Informationsweitergabe liegen über dem Schnitt.
Auch bei den digitalen Angeboten wird sich noch viel tun. Die Stadt plant für Herbst die Einführung eines Online-Terminbuchungssystems, um die Erreichbarkeit zu verbessern. Ebenfalls in Arbeit: ein KI-gestützter Bürgerservice, der Fragen automatisiert und rechtssicher rund um die Uhr über die Website beantwortet. In Sachen Bürgerbeteiligung wurden positive Entwicklungen wahrgenommen, etwa durch Umfragen zur Spielplatzgestaltung. Dies soll auch künftig fortgeführt werden. Um eine bessere Erreichbarkeit zu ermöglichen, werden die Öffnungszeiten des Einwohnermeldeamts ab Herbst angepasst: An zwei Nachmittag ist dieses bis 18 Uhr geöffnet, was insbesondere Berufstätigen entgegenkommen wird.
Ausblick: Wir nehmen uns Ihre Meinung zu Herzen!
Die Ergebnisse der Bürgerumfrage zeigen: Nittenau steht gut da, aber es gibt noch viel zu tun. Viele positive Rückmeldungen betreffen das Verwaltungshandeln, den kulturellen Stellenwert und die Lebensqualität. Gleichzeitig wurde klar, dass besonders im Bereich Infrastruktur, öffentlicher Nahverkehr und Wohnraum weitere Maßnahmen notwendig sind.
Erster Bürgermeister Benjamin Boml fasst zusammen: „Diese Umfrage war ein wichtiger Schritt, um die Stimmung der Bevölkerung in der Stadt einzufangen. Und wir gehen noch weiter. Im kommenden Jahr werden wir dieselbe Umfrage erneut durchführen, um sichtbar zu machen, was sich verändert hat und wo wir weiter anpacken müssen.“





