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Ehrenamtliche wurden gewürdigt
„Sie alle sind heute hier, weil Sie unsere Stadt so lebens- und liebenswert machen. Sie alle sorgen dafür, dass wir uns in Nittenau wohl fühlen, dass Nittenau unsere Heimat ist. Mit Ihrem ehrenamtlichen Engagement, Ihrem steten Tatendrang und Ihrem täglichen Einsatz ist Nittenau da, wo wir heute stehen“, begann Erster Bürgermeister Benjamin Boml seine Ansprache anlässlich des Neujahrsempfangs in Nittenau. Dieser Abend wurde allen gewidmet, die in ihrer freien Zeit Verantwortung übernehmen und sich für ein gemeinsames Miteinander einsetzen. „Dank Ihnen entstehen Gemeinschaften, Bekanntschaften, Freundschaften. Sie gehen mit bestem Beispiel voran, schaffen Neues, erhalten Geschaffenes und führen Traditionen fort. Sie alle sind eine tragende Stütze in unserem Leben“, so der Rathauschef an die Festgäste. Ihm pflichtete stellvertretende Landrätin Birgit Höcherl zu: „Dieses Engagement gebührt Anerkennung und Wertschätzung.“
Unter den vielen ehrenamtlich Engagierten befanden sich allerdings noch weitere Personen, die sich über viele Jahre für die Stadt eingesetzt haben. Deshalb wurde der Neujahrsempfang zum Anlass genommen, besondere Menschen mit der Bürgermedaille in Silber und Gold sowie der Ehrenbürgerwürde auszuzeichnen.
In der Stadtratssitzung am 10.11.2020 entschied sich der Stadtrat gemeinsam für diese NittenauerInnen. Dass die Ehrung erst jetzt durchgeführt werden konnte, war der Corona-Pandemie geschuldet.
Die Bürgermedaille in Silber erhielten Friederike Eigler und Adelheid Tschippley. Beide haben sich über viele Jahre lang ehrenamtlich für das Stadtmuseum eingesetzt und trugen dazu bei, dass das Museum so dasteht, wie es heute ist. Ohne ihre tatkräftige Unterstützung wären viele der Ausstellungen gar nicht möglich gewesen. Außerdem schafften sie mit der Organisation von vielen Veranstaltungen Begegnungsstätten für die Bevölkerung. „Viele Generationen werden davon noch profitieren“, betont Benjamin Boml.
Für ihre Arbeit als Feldgeschworene wurden Andreas Seebauer und Otto Götzer sen. mit jeweils einer Bürgermedaille in Silber ausgezeichnet. Über viele Jahre sind die beiden diesem Amt mit großer Leidenschaft und viel Herzblut nachgegangen und machten den Dienst zu ihrer Berufung. Für ihren ungebrochenen Eifer, das Engagement und ihre Genauigkeit wurden sie von allen Seiten sehr geschätzt. Otto Götzer sen. machte sich zudem als Gründungsmitglied der BRK-Bereitschaft Nittenau einen Namen. Dem Dienst am Nächsten ging er fast 68 Jahre nach und rettete damit zahlreiche Menschen. Die Urkunde und das Abzeichen nahm Otto Götzer jun. stellvertretend für seinen Vater entgegen. „Das langjährige Engagement werden wir niemals vergessen“, bekräftige der Erste Bürgermeister.
Über eine Bürgermedaille in Gold durfte sich Roland Hummel freuen. Mit seiner 18-jährigen Tätigkeit im Nittenauer Stadtrat konnte er viel für die Gemeinde Fischbach bewegen und bewirken. „Er hatte immer ein offenes Ohr für Denkanstöße und unterstütze die Ehrenamtlichen bei ihren Anliegen.“ Das möge vielleicht auch daran liegen, dass er selbst in zahlreichen Vereinen in Fischbach vertreten sei, meinte Benjamin Boml. Doch vor allem sein Engagement für die Freiwillige Feuerwehr Fischbach ist besonders herausragend. Er ist nicht nur der Grund, weshalb die Feuerwehr heute so stark dasteht, sondern war auch maßgeblich am Kauf des neuen Fahrzeuges und am Neubau des Gerätehauses beteiligt.
Anschließend überreichte Benjamin Boml eine Bürgermedaille in Gold an Franz Probst, der sich politisch für die Stadt Nittenau einsetzte. Als erstes Mitglied der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zog er 1992 in den Stadtrat ein. „Mit Franz Probst nahm nicht nur ein Mann mit Herz und Verstand im Gremium Platz, sondern auch der Klimaschutz, verschiedene Umweltaspekte, Artenvielfalt und Nachhaltigkeit“, so Benjamin Boml. Doch nicht nur für seine ehrliche Art und so manche kritische Stimme wurde er sehr geschätzt, sondern auch für seinen Einsatz für den polnischen Zwangsarbeiter Zygmunt Marzec, welcher am 12. November 1942 in Bodenstein erhängt wurde. Ohne den Einsatz wäre dieses Erlebnis beinahe in Vergessenheit geraten.
„Wo fange ich da bei unserem nächsten Mitbürger an?“, begann der Erste Bürgermeister mit seiner Rede, „denkt man an Willi Sturm, dann fallen mir viele Momente ein, weshalb wir ihn alle so sehr schätzen.“ In der Politik war er viele Jahre lang im Stadtrat und als Vorsitzender im CSU-Ortsverband Bleich-Kaspeltshub tätig. Engagiert hat er sich zudem auch im kirchlichen Bereich und war enorm an der Seligsprechung von Frater Eustachius Kugler beteiligt. Mit Hingabe hat er auch als Sprecher der Dorfgemeinschaft Neuhaus viel bewirkt und diese gestärkt. Außerdem engagierte er sich als Helfer der Behinderteneinrichtung Reichenbach und der Offenen Behinderten Arbeit (OBA) in Cham sowie bei der Freiwilligen Feuerwehr. „Man könnte ein ganzes Buch über Willi Sturm füllen“, beendete der Bürgermeister seine Worte an den Geehrten und überreichte die goldene Bürgermedaille.
Zuletzt wurde Andreas Weigl mit der Bürgermedaille in Gold ausgezeichnet. Für viele wichtige politische Entscheidungen war er von 1992 bis 2014 als Mitglied im Stadtrat, fast vier Jahre als dritter Bürgermeister und sechs Jahre als zweiter Bürgermeister, verantwortlich. Viele wichtige Kooperationen wurden in dieser Zeit geschlossen, die nach wie vor von großer Bedeutung für die Stadt und für das Zusammenleben sind. Neben der Politik unterstützte er im Kapellenverein in Muckenbach den Vorsitzenden über viele Jahre. Doch bekannt ist er allerdings für sein großes Engagement in der Kolpingfamilie, da er noch jedes Jahr als Nikolaus von Tür zu Tür zieht und Kinderaugen zum Strahlen bringt.
Die höchste von der Stadt Nittenau vergebenen Auszeichnung für eine Persönlichkeit ist die Ehrenbürgerwürde. Die Mitmenschen, die diese Anerkennung erhalten, haben sich in einer herausragenden Art und Weise um das Wohl unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie das Ansehen der Stadt Nittenau verdient gemacht.
„Wir ehren heute Reiner Eppelein, der viele Jahre lang als evangelischer Pfarrer in Nittenau wirkte“, erklärte Benjamin Boml, „Von 1986 bis 2018 hat er als Pfarrer in Nittenau viel bewegt und bewirkt. Zuvor war er dreieinhalb Jahre als Pfarrer z.A. (zur Anstellung) in Nittenau tätig. Altbürgermeister Julius Schmatz scherzte noch bei der Installation im Mai 1986, dass die eigene Interpretation „z.A. – ein Pfarrer zum Anfassen“ bedeutet. Und so war es in den vielen Jahren auch.“ Er streckte stets seine helfende Hand aus, ohne etwas zurück zu fordern. Er spendete Trost und war Hoffnungsträger für so viele Menschen in Nittenau. „Er kennt die Menschen in Nittenau. Er weiß, wer hier lebt, arbeitet und Hilfe braucht“, so der Bürgermeister, „wir nahmen Sie als Freund, Weggefährten und großen Halt in der Gesellschaft wahr. Sie sind ein Vorbild für uns alle, mit Ihrem Mut, dem stetigen Hinschauen und der Entschlossenheit, die Welt täglich ein Stück besser zu machen. Ich danke Ihnen für ihr Wirken in der Stadt und der Kirche, Ihre Impulse für das Gemeindeleben und für alles, was Sie für uns getan haben.“
„Ich komme zu dieser Ehre, wie Pontius Pilatus zur Kirche“, scherzte Reiner Eppelein, als er ein paar Worte an die Anwesenden richtete. Als „Zuagroaster“ hatte er es hier wegen der Sprache nicht immer leicht, doch Nittenau ist schon seit langer Zeit seine Heimat geworden.
Nach der Verleihung durften sich alle Geehrten in das Goldene Buch der Stadt Nittenau eintragen. Anschließend wurden alle zu einem Umtrunk und Imbiss ins Foyer eingeladen und beendeten den Abend mit schönen Gesprächen unter Gleichgesinnten. Musikalisch umrahmt wurde die feierliche Veranstaltung von Dr. Wolfang Wagner mit Unterstützung durch Katharina Hochmuth, Magdalena Wenk, Agatha Kezrova, Louisa Heindl und Josephine Scheck.












