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Feuerwehr-Aktionswoche, Teil 7 (Großeinsätze)
icon.crdate29.09.2023
Großeinsätze der vergangenen Jahre.
Ihr kennt nun schon unsere Feuerwehren, die Fahrzeuge und den historischen Hintergrund. Schauen wir uns Mal besondere Großeinsätze an:
Großbrand im Ökonomiegut in Fischbach
Ein Zeitungsbericht aus der damaligen Zeit beschreibt:
Am 08. Februar 1883 gegen 22:30 Uhr brannten in Fischbach die Ökonomiegebäude mit allen Vorräten nieder. Durch die tatkräftige Hilfe der Feuerwehr aus Nittenau wurde das Wohngebäude des Pächters und die nahe stehende Pfarrkirche vor den Flammen bewahrt. Auch die damals junge Feuerwehr aus Stefling hatte hierbei die Feuerprobe bestanden, und sie könne bei entsprechender Leitung und Übung noch gute Resultate erzielen.
Großfeuer im Sägewerk Eichinger 1990
Am 10. August 1990 vernichtete ein Großfeuer das Sägewerk Eichinger in Muckenbach. Der Sachschaden belief sich hier auf 4 Millionen DM.
Großfeuer im Ahornweg
Am 4. März 2003 forderte ein Großbrand in einem Wohnkomplex mit 32 Wohnungen am Ahornweg ein Todesopfer. Ein 21-jähriger Mann wurde im Schlaf vom Feuer überrascht. Lange Zeit war noch unklar, ob sich weitere der insgesamt 88 Bewohner noch im Gebäude befanden. Erneut zeigte sich das nicht Vorhandensein einer zeitgemäßen Drehleiter als großer Mangel, da erst nach Eintreffen der Drehleiter aus Schwandorf eine effektive Brandbekämpfung möglich war.
Jahrhunderthochwasser 2002
Eine sogenannte fünf-b Wetterlage war der Auslöser für die Hochwasserkatastrophe Mitte August in Nittenau. Diese Wetterlage hatte zufolge, dass im bayerischen Wald binnen weniger Tage 285 mm Niederschlag pro m² fielen. Da der Regen aus dem Bayerischen Wald gespeist wird, war nicht verwunderlich, dass es am Regen zu einem Hochwasser, was deutlich über dem hundertjährlichen Pegel lag, kam.
Im Vorfeld tätigten die Feuerwehren alle möglichen Vorbereitungsmaßnahmen und verhinderten dadurch wohl noch größere Schäden.
Am 13. August wurde um 11:50 Uhr vom Landratsamt Schwandorf der Katastrophenalarm ausgelöst.
Gegen 16 Uhr überspülte das Wasser die nur fünf Meter hohe Pegel-Messlatte. Nach ca. 30 Stunden erreichte die Flut um Mitternacht ihren Höchststand, der später vom Wasserwirtschaftsamt auf ca. 5,60m festgelegt wurde.
Im Nittenauer Feuerwehrgerätehaus wurde mit dem Auslösen des Katastrophenalarms die örtliche Einsatzleitung eingerichtet. Hier wurden die wichtigsten Entscheidungen getroffen, welche im Verlauf der Katastrophe umgesetzt wurden.
Zu diesem Zeitpunkt waren 750 Helferinnen und Helfer von Feuerwehr (natürlich auch alle acht Feuerwehren im Stadtgebiet), Technisches Hilfswerk, BRK, Wasserwacht und Bundeswehr im Einsatz. Es wurden 10.000 Sandsäcke gefüllt und verbaut.
Nachdem der Pegel um Mitternacht langsam, aber kontinuierlich zurückging, konnte der Katastrophenalarm am 14. August um 15 Uhr aufgehoben werden.
Dennoch hielten die Nacharbeiten noch die folgenden Tage an.
Die Feuerwehr Nittenau verzeichnete im Zuge des Hochwassers 277 Hochwassereinsätze und 12 Ölschadenseinsätze.
Waldbrand am 11.07.2023 in Oed
Ein etwas aktuellerer Einsatz hielt am 11.07.2023 zahlreiche Einsatzkräfte in Atem.
Gegen 15:48 Uhr wurden die Feuerwehren Neuhaus, Nittenau und Bergham nach Öd zu einem Brand Freifläche alarmiert.
Schon auf Anfahrt zum Einsatzort ergab sich für die Retter ein erschreckender Anblick. Bereits aus dem Stadtgebiet Nittenau war eine riesige Rauchwolke sichtbar, welche nicht auf einen regulären und saisontypischen Flächenbrand schließen ließ. Deshalb wurde bereits während der Anfahrt zum Einsatzort das Wasserkontingent des Landkreises in Form von vorerst zusätzlichen 10.000l Löschwasser und weiteren Einheiten alarmiert. Die erste Lage der eintreffenden Einheiten aus Nittenau und Neuhaus ergab einen größeren Flächenbrand, welcher in ein angrenzendes Waldstück übergriff, das bereits auch schon im großen Umfang in Flammen stand.
Die ersten Feuerwehren begannen hier direkt mit der Brandbekämpfung an Feld und Wald, um das Ausmaß der Zerstörung in Grenzen zu halten.
Aufgrund der trockenen Wochen zuvor und des teilweise starken Windes breitete sich das Feuer im Wald rasend schnell aus. Außergewöhnlich bei diesem Brand war, dass es sich nicht um ein Bodenfeuer handelte, sondern, ähnlich wie in den wärmeren Ländern, um ein Boden- und Wipfelfeuer. Dies ergab folglich Flammen mit einer Höhe von über 4 Metern, welche die Feuerwehren unter starken Zugzwang brachte.
Da die Wasserversorgung für einen solchen Großbrand am Schadensort schlecht war, wurden zu den bereits alarmierten 10.000l Löschwasser weitere Feuerwehren aus dem Landkreis Schwandorf und Cham an die Einsatzstelle geordert.
Im weiteren Verlauf kamen aufgrund der Teilweise schlechten Zugänglichkeit des großen Waldstücks auch die Flughelfer der Feuerwehr Amberg mit zwei Hubschrauber der Polizei zum Einsatz.
Auch zahlreiche Landwirte der Umgebung folgten der gigantischen Rauchwolke und rückten mit ihren mit Wasser gefüllten Güllefässern an. Dadurch standen den Rettern ein umso größeres Maß an Löschwasser zur Verfügung, was dann zu dem erwünschten Endergebnis führte.
Nach über 7 Stunden harten Einsatz konnte endlich „Feuer aus“ gemeldet werden und alle tapferen Helferinnen und Helfer konnten die Heimreise antreten.
Insgesamt waren das BRK, die Johanniter, die Polizei Oberpfalz, das THW Schwandorf und 16 Feuerwehren am Einsatzort tätig.