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Internationaler Frauentag
icon.crdate08.03.2024
Heute ist Internationaler Frauentag. Hier stellen wir eine ganz besondere Frau in den Mittelpunkt: Therese Mauser - ein vergessenes Vorbild.
Heute ist Internationaler Frauentag. Hier stellen wir eine ganz besondere Frau in den Mittelpunkt: Therese Mauser - ein vergessenes Vorbild.
In unserem Nittenauer Heimatbuch (Vgl. Beiderbeck, Klaus et. al.: Nittenau. Ein Heimatbuch. 1. Auflage, Regensburg, Mittelbayerische Druck- und Verlags-Gesellschaft mbH, 1995, S. 143/144) berichtet Rainer Weileder über sie:
"In einem Album meines Vaters finden sich Fotos aus dem Jahr 1937 von der Öffnung des Grabes der Therese Mauser, die in eine gemauerte Gruft im Nittenauer Friedhof verlegt wurde. Meine Mutter erzählte mir, dass man bei der Verlegung der heiligmäßigen Frau ein Zeichen oder gar ein Wunder erwartete. Nur ihr Grab erinnert noch an sie.
"Mein Beruf ist Leiden". Dies sind die Worte der Therese Mauser, die 40 Jahre lang mit einem chronischen Rückenmarksleiden im Bett liegen musste. Sie war am ganzen Körper gelähmt und konnte nur mit Mühe Hände, Arme und Kopf bewegen. Sie nahm ihr Schicksal geduldig hin und hatte für alle, die zu ihr kamen, ein offenes Ohr und trostreiche Worte.
Therese Hauser wurde am 13. August 1831 als Tochter des Tuchmachers Michael Mauser und seiner Ehefrau Eva, geb. Taucher, in Nittenau geboren. Sie wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Die Eltern erzogen das immer kränkelnde Mädchen zur Arbeitsamkeit und Gottesfurcht. Therese wollte in ein Kloster eintreten, jedoch ihr Beichtvater riet ihr wegen ihrer Armut und schwachen Gesundheit ab.
1855 nahm sie eine Stellung bei einem Wachszieher in Regensburg an, kehrte aber 1864 nach Nittenau zurück, um ihren kranken Bruder Pius, der Geistlicher war, zu pflegen.
1877 erkrankte sie selbst so schwer, dass sie das Bett nicht mehr verlassen konnte. Sie ertrug ihr Leid in Gottergebenheit, war stets heiter und gelassen, half Ratsuchenden und ermutigte ihre Mitmenschen.
Augenzeugen berichten, dass sich zu Beginn ihres Leidens Anzeichen einer Stigmatisierung in den Handflächen gezeigt hätten, die später wieder verschwunden wären. Außerdem wurde erzählt, dass sie lange Zeit keine Nahrung, sondern nur den Leib Gottes in Form der Hostie empfangen und etwas Wasser zu sich genommen hätte.
An Fronleichnam 1917 starb sie.
Ihre Nittenauer Mitbürger sahen in ihr eine Heilige. Man strebte deshalb einen Seligsprechungsprozess an. Der erste Biograph Pfarrer Johann Rothbauer sammelte eine große Zahl an Gebetserhörungen. Durch die Wirren des Zweiten Weltkrieges schliefen die Bestrebungen der Seligsprechung von Therese Mauser ein. Heute halten nur noch wenige treue Anhänger, die ihr Grab erhalten und pflegen, ihr Gedächtnis aufrecht."