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Mehr als nur heiße Luft


Es herrscht reges Treiben in der Waltenrieder Straße 8, denn seit Dezember 2023 ist dort das letzte Grundstück im Gewerbegebiet bebaut. Das Unternehmen S.A.B (Süddeutsche Anlagenbau GmbH), welches von 1999 bis 2023 in Roding ansässig war, verlegte seinen Standort nach Nittenau. Das Unternehmen gehört zur SVV Holding GmbH aus Untergriesbach und verzeichnet einen jährlichen Umsatz von rund 16 Millionen Euro. „Wir waren bereits seit einigen Jahren auf der Suche nach einem größeren Grundstück“, betont S.A.B.-Geschäftsführer Tobias Schmid. Nach mehreren gemeinsamen Gesprächen mit dem Ersten Bürgermeister Benjamin Boml war man sich schnell einig, dass das 14.000 Quadratmeter große Grundstück passt. Dort werden seit Anfang des Jahres 2024 2200 Quadratmeter für Hallen und 600 Quadratmeter für Büros genutzt.
Der Spatenstich für das Großprojekt war im Dezember 2022 – genau ein Jahr später konnte trotz Preissteigerungen und Engpässen beim Material die Baustelle beendet werden. Und laut Tobias Schmid fühle man sich bereits heimisch: „Zwar gibt es noch ein paar Restarbeiten, aber es läuft sehr gut und unsere Abläufe haben sich am neuen Standort bereits eingespielt.“ Das zeigte sich auch bei einem Betriebsbesuch des Ersten Bürgermeisters durch die neuen Räumlichkeiten.
Das Unternehmen stellt Anlagen zur gastechnischen Energieversorgung her, früher hauptsächlich für Erdgas, heute auch immer mehr im Bereich Biogas und Wasserstoff. Der Schwerpunkt liegt auf den großen Verbrauchern, der Industrie und den Netzbetreibern. Der Markt boomt und die Nachfrage ist groß. Dies liegt daran, dass es in Deutschland nur sehr wenige Firmen gibt, die nach DVGW-Zulassung derartige Anlagen herstellen und errichten dürfen. Und so kommt es schon einmal vor, dass pro Jahr 200 bis 300 Projekte abgewickelt werden müssten. „Es gibt mehr Geschäft und Anfragen wie Firmen“, so Schmid. Da allerdings nicht nur in Deutschland, sondern auch in unseren Nachbarländern, aber auch in Afrika ein großer Bedarf – vor allem im Bereich der Biogas-, Wasserstoffanlagen und Kraftwerksversorgungen – besteht, wurde zuletzt ein sechsköpfiges Team in Berlin gegründet, welches sich auf den internationalen Markt spezialisiert.
Der gesamten Gruppe gehören rund 200 Mitarbeitende an, wovon 47 Personen am größten Standort Nittenau arbeiten. Hier finden auch die Endmontage, das Engineering und die finale Endkontrolle statt. Nach wie vor sind hier Stellen vakant und das Unternehmen sucht Auszubildende, Anlagenmechaniker, Servicemonteure, Elektroniker und Elektriker sowie Technische Produktdesigner/Konstrukteure. Weitere Informationen hierzu sind unter www.sab.de.com zu finden.
„Arbeit gibt es auf jeden Fall genug“, so der Geschäftsführer. Zwar habe sich das Unternehmen auf Erdgas und Biogas spezialisiert, doch seine Passion ist der Wasserstoff. Wenn es nach ihm gehen würde, könnte der Fokus auf der „Energietechnologie der Zukunft“ liegen. Bereits heute kann die Firma in diesem Bereich ein breit gefächertes Portfolio anbieten, von der Produktion, über den Transport und die Konditionierung bis hin zum Speicher und den Befüllanlagen. Deshalb werden auch beinahe alle Anlagen so gebaut, dass diese mit nur wenigen Handgriffen auf Wasserstoff umgerüstet werden könnten.
Neben dem Ausbau des H2-Bereiches hat der Geschäftsführer noch ein weiteres Ziel: Ein Bau eines weiteren Lagerzeltes am Gelände, da der Platz schon wieder eng wird. Darüber musste er selbst schmunzeln, doch das zeige laut ihm einmal mehr, dass der Umzug nach Nittenau eine sinnvolle Entscheidung war.