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25 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Lake Zurich, Illinois, und Nittenau
icon.crdate12.11.2024
Zehn Mitglieder des Städtepartnerschaftsvereins, eine äußerst engagierte Delegation aus Nittenau gaben sich die Ehre und reisten nach USA.
Es war, so kann man sagen, schon ein besonderes Wiedersehen, nach so vielen Jahren.
Waren doch die Lake Zuricher schon lange nicht mehr in Nittenau. Die Nittenauer hingegen besuchten ihre Freunde 2017 im Rahmen eines Schüleraustausches des RTG Nittenau und zu Jubiläen jeweils mit einer Delegation. 2009 zum 10-Jährigen und 2019 zum 20-Jährigen.
Völlig überraschend kam da beim Mittagessen im Sunset Pavillon im Breezewald Park eine erfreuliche Nachricht. Nämlich die Antwort des Bürgermeisters Tom Poynton, der seit 2013 dieses Amt innehat, auf die Frage von Hans Hien, wann er denn einmal nach Nittenau kommen würde. Er antwortete ihm: „Wenn ich nächstes Jahr wieder zum Bürgermeister gewählt werde, dann komme ich zu euch nach Nittenau“.
Basis der siebentägigen Begegnung waren die Zusammentreffen im Henry J. Paulus Park, im Sunset Pavillon im Breezewald Park, in der Ela Area Public Library und bei Rock the Block im Rahmen des Bürgerfestes mit ca. 8.000 Besuchern an der Ecke Old Rand Road und Main Street. Nebenbei wurden Freunde in ihrem Zuhause besucht sowie das Police Department, Firmen und eine Brauerei besichtigt.
Die Nittenauer hatten einen langen Flug nach Chicago mit Zwischenaufenthalt in Reykjavik hinter sich. Spät abends wurden sie von den amerikanischen Familien mit ihren Autos abgeholt und ins Hotel Holiday Inn, nach Lake Zurich gebracht.
Am nächsten Tag fuhren alle mit Privat PKW´ s und einem Miet-Van zur Firma Echo Robotics, eine der größten Firmen in Lake Zurich. Diese ging sogar mit der Lake Zurich High-School eine Partnerschaft ein. Obendrein wurde sie mit dem Green Business Award ausgezeichnet. Beim Police Department wurde ein Film über deren Arbeit gezeigt und, was sich im Laufe der Reise als nützlich herausstellte, praktische Geschenke verteilt. In der Ela Area Public Library konnten sich die Besucher nicht nur von der Vielzahl der Bücher, sondern auch von der Art der Angebote für Kinder überzeugen lassen. Mittlerweile arbeiten dort 100 Mitarbeiter.
Als Abschluss folgte die Besichtigung der „Buffalo Creek Brewing“, einer kleinen Privat-brauerei in Long Grove. Nach dem gemeinsamen Mittagessen machten sich die Lake Zuricher und Nittenauer Freunde bei herrlichem Sonnenschein auf zu einer „spritzigen“ Bootstour über den Lake Zurich, was allen sichtlich viel Spaß bereitete. Mit großen Erwartungen ging es bei Sonnenuntergang zum ersten großen Meeting unter altbekannten und neuen Freunden in den Paulus Park zum Pot Luck Dinner (jeder bringt was mit). Da sich viele Freunde, unter anderem auch Eltern der High-School Schüler die Nittenau nächstes Jahr besuchen werden, eingefunden hatten, war die Freude umso größer. Herzlich war auch das Wiedersehen mit dem 98-jährigen Gründer der Partnerschaft, Bill Ellmann mit seiner Frau. Leider fehlten alte Freunde wie Art und Olga Ladenburger oder Craig Taylor mit seiner Frau, weil diese von Lake Zurich weggezogen sind. Zum Besuch der Copper Fiddle Distilery reichte es nicht mehr, da der Tag ausgefüllt war und es noch vieles miteinander zu reden gab.
Am dritten Tag fuhren die Nittenauer mit ihren Freunden aus Lake Zurich nach Milwaukee. Auf dem Weg dorthin besichtigten sie das „Central Lake County Joint Action Water Agency“ in Lake Bluff. Es folgte eine interessante Führung durch eine Trinkwasseraufbereitungsanlage, die das Wasser dem Lake Michigan entnimmt und nach Gebrauch durch die Abnehmer über Flüsse dorthin wieder zurückführt. In Milwaukee, der ehemaligen „Brauhauptstadt der Welt“ angekommen wurde in der Lakefront Brewery zu Mittag gegessen. Bei der anschließenden weitläufigen Stadtbesichtigung fuhren die Partnerschaftsfreunde mit emissionsfreien Elektrokreuzern, sogenannten „Buggies“ oder „Open-Air-Golfwagen“ durch die Villenviertel der Stadt. Als sie beim Harley-Davidson-Museum ankamen, waren schon sehr viele Biker vor Ort. Alle wollten, auch die Teilnehmer, zur Bike Night in Milwaukee mit Live-Musik. Schade, dass die Türen des Museums schon geschlossen waren. Trotzdem ein unvergessliches Erlebnis mit mehr als tausend verschiedenen Harleys. Ein tolles Ambiente bei lauer Nacht.
Der nächste Morgen begann mit der Fahrt im Auto bzw. VAN zum Bahnhof Arlington Heights und von dort mit der Metra Bahn nach Chicago Downtown. Dort wurde eine „Inside Chicago walking Tour“ mit Besichtigung der Innenräume imposanter Gebäude auf dem Loop unter-nommen. Danach die „Chicago River Architecture Tour“ mit einem Schiff. Da konnten die Gebäude vom Chicago River aus betrachtet werden. Bis es dann mit der Metra Bahn wieder zurück nach Arlington Heights ging, wo im Hey Nonny zu Abend gegessen wurde und die Windy City Jazz Electric Gruppe schon auf die Teilnehmer wartete, konnten sich alle im Millennium Park ein bisschen erholen. Ruheplätze waren zu finden bei „The Bean bzw. dem Wolkentor“, der “Concert Hall“ mit vielen Skulpturen, aber auch beim „Kronenbrunnen“, einem interaktiven Wasserspiel Kunstwerk mit kleiner Erfrischung und sprichwörtlich fußläufiger Abkühlung. Nach dem außergewöhnlichen, intensiven und eindrucksvollen Jazz-Abend, waren alle sichtlich beeindruckt vom Können der Musiker. Ein erlebnisreicher Tag ging zufriedenstellend für alle Teilnehmer zu Ende.
Der fünfte Tag stand vormittags für alle zur freien Verfügung. Freunde besuchen, einkaufen, baden, ausruhen. Nachmittags waren die Nittenauer dann vom Bürgermeister in den Sunset Pavillon im Breezewald Park zur sogenannten Eröffnung der 25-Jahrfeier, eingeladen. Hier fiel auch die Äußerung vom Bürgermeister, dass er nach Nittenau kommt, wenn er wieder zum Bürgermeister gewählt wird. Abends dann die große Vorstellung (Proklamation) bei „Rock the Block“, einem Straßenfest, ähnlich den Bürgerfestesten in Bayern, mit sogenannten „Food-Trucks“ und einer riesengroßen Bühne. Bürger von Lake Zurich und Umgebung, soweit das Auge reichte. Eine wunderschöne Veranstaltung an die sich die Nittenauer noch lange erinnern werden. Bürgermeister Tom Poynton hielt eine kurze Ansprache und informierte die Besucher des Festes über die 25-jährige Partnerschaft. In seiner Rede hat er die bisherige Arbeit der Nittenauer im Rahmen der Städtepartnerschaft besonders gewürdigt. Er bedankte sich mit einem Geschenkkorb mit Bier und T-Shirts mit der Aufschrift: „Rock the Block“ an Karl Bley und Hans Hien für ihr außerordentliches Engagement. Auch Grüße aus Nittenau und ein Dankeschön für die langjährige Partnerschaft wurden von Hans Hien, dem Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins, der die Besucher wieder einmal zu einem Besuch nach Nittenau einlud, ausgesprochen. Als Geschenk hatte er Fotocollagen von Nittenau und „Hochprozentiges“ mit dabei. Ein gut organisiertes Event, bei dem aber die Partnerschaft viel zu kurz gekommen ist.
Vorletzter Tag, Fahrt an der Küste entlang, vorbei an vielen großen Villen mit Sicht auf den Michigan See, nach Chicago. Dort Besuch der Aussichtsplattform des John Hancock Towers mit fulminantem Blick auf den See und die Stadt mit ihrer beeindruckenden Skyline aber auch dem weitläufigen und dichtbesiedelten Hinterland. Nachmittags Fahrt zum Navy Pier. Abends, wie schon so oft, wurde das Zusammentreffen der Partnerschaftsfreunde bei einer Schifffahrt („Chicago Signature Dinner Cruise on Lake Michigan“) mit Drei-Gänge-Menü und Tanzmusik sowie Ausblick bei Sonnenuntergang auf die Skyline von Chicago, gebührend gefeiert. Nachts, auf der Heimfahrt nach Lake Zurich, sollte noch ein Aussichtspunkt vom dem aus man das beleuchtete Field Museum und den Hafen sehen konnte angefahren werden. An diesem Tag wurde der „Mexican Independence Day“ (Unabhängigkeit von Spanien) gefeiert. Viele Straßenzüge waren wegen des Umzugs gesperrt. Die Autobahnen waren voll mit Fahrzeugen der Mexikaner die aus ihren Autos mexikanische Fahnen schwenken und so auch den Verkehr teilweise zum Stehen brachten. Mittendrin die Delegation aus Nittenau mit ihren Freunden. Heimwärts nach Lake Zurich gings über Schleichwege an der Küste entlang.
Siebter und letzter Tag: Am Vormittag ausruhen, zusammenpacken und der Einladung der Familie Petra und John Croneigh in ihr Haus folgen. Beim Mittagessen bei Petra wurde der Slogan „In Freundschaft verbunden, mit Leben erfüllen“ zelebriert. Petra Croneigh, die das 25-jährige Partnerschaftstreffen organisiert und teilweise auch mitfinanziert hat, wurde in besonderer Weise von Hans Hien und der gesamten Delegation gedankt. Sie bekam nicht nur einen Gutschein mit der Aufschrift „thanks, schön, dass es dich gibt“, von allen Teilnehmern unterschrieben. Außerdem überreichte ihr der Vorsitzende des Städtepartnerschaftsverein Hans Hien einen Blumenstrauß und jeder einzelne Teilnehmer jeweils eine Rose als kleines Dankeschön für die nicht selbstverständliche besondere Gastfreundschaft.
„Es hat sich wieder einmal gelohnt, die Reise zum 25-jährigen Partnerschaftstreffen mit unseren amerikanischen Freunden angetreten zu haben“, meinte Hans Hien, der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins. Beim 30-Jährigen werden es wohl Jüngere machen müssen.
Insgesamt eine erfolgreiche Partnerschaftsreise wie alle Teilnehmer meinten.